Je früher erkannt, desto besser die Prognose

Risikopatienten sind Patienten, wenn

  • sie eine helle Hautfarbe haben (auf UV-Strahlen sensibel reagieren)
  • zahlreiche Pigmente (große, vererbte Pigmente) vorliegen
  • sie atypische Muttermale (jüngst veränderte Form) haben
  • sie als Kind (Jugendlicher) zahlreiche Sonnenbrände hatten
  • in der Familie Hautkrebsfälle aufgetreten sind
  • sie selbst schon an Hautkrebs erkrankt sind
  • sie sich selbst regelmäßig Sonnenstrahlung aussetzen

Typologie:

Heller (weißer) Hautkrebs
i.U. zum „schwarzen Hautkrebs“ (malignes Melanom) nicht-melanozytärer Hautkrebs

  • Basalzellkarzinom (Basaliom)
  • Plattenepithelkarzinom (Spinaliom)
    (auch Stachelzellkarzinom)
  • Vorstufen: aktinische Keratosen

Formen des Basalioms:

  • Solides Basaliom
    abgegrenzt, erhaben, knotenartig, perlmuttartig, teils feine Haargefäße im Tumor
  • Sklerodermifornes Basaliom (Morphea-Basaliom)
    teils narbenähnlich, Tumor enthält partiell feine Haargefäße, Begrenzung mit Auge nicht wahrnehmbar, mögliches Wachstum (mehrere cm) über Tumorrand möglich
  • Ulcus terebrans
    weit fortgeschrittenes ausgedehntes Stadium, i.d.R. horizontale Ausrichtung, Tiefenwachstum möglich (z.B. Knochen, Muskulatur), Geschwürbildung

Ursache:

  • genetische Prädisposition
  • Hauttyp (hell: weniger Pigmentzellen; vermehrtes Risiko)
  • Immunabwehrschwäche (bei Einnahme von Immunsuppressiva erhöhtes Risiko)
  • UV-Strahlung (Lebenszeitkonto)

Basaliom:

Melanome können sich aus Muttermalen (Leberflecken) entwickeln. Sie können auch neu entstehen.
Das Basaliom ist der häufigste bösartige Hautkrebs. Es generiert sich aus den Hautstammzellen (Haarfollikel). Dabei zerstört es auch das benachbarte Gewebe.
Gewöhnlich breitet es sich horizontal aus. Aber auch in die Tiefe wachsende Tumorgeschwülste sind möglich.
Zu Beginn der Entstehung erkennt man das Basaliom oft an seinen perlmuttartigen Knötchen. Es wächst langsam (Monate/Jahre) und metastasiert i.d.R. nicht.

Spinaliom:

Eine beharrliche Therapie ist lebensrettend!

Das Spinaliom ist der zweithäufigste Hauttumor. Es befällt meist ältere Patienten*innen. Diese haben typischerweise nur wenig oder keine Schmerzen.
Werden bösartige (veränderte-) Zellen diagnostiziert, beschränken sie sich anfangs auf die Epidermis. Jedoch ist es möglich, dass das Spinaliom unbehandelt (i.d.R. ab einer Größe von 4-6 cm) in die Lederhaut wächst, das Gewebe dort zerstört und – zwar selten – in dieser aggressiven Phase Tochtergeschwülste (Metastasen) bildet, häufig an den Lymphknoten.

Aussehen:

Die Ausprägung des Spinalioms ist differenziert:

  • im Anfangsstadium Ähnlichkeit mit der „aktinischen Keratose“ (frühe Krebsvorstufe)
  • häufig verhornte knötchenartige Irritationen
  • schwach erhabene Plaques
  • fühlt sich an wie Schmirgelpapier (uneben, rau)
  • auch schuppige, rötliche Flecken (wenige mm groß)
  • Lokalisation:
    i.d.R. am Hals, Kopf; auch Hände, Unterarm, Beine; selten: Geschlechtsorgane, Mundschleimhaut
  • bei aggressivem Krankheitsverlauf:
    häufig blutend; Knoten verschmelzen sich; Tumor kann über das ursprüngliche Hautareal hinauswachsen und angrenzende Hautstellen attackieren

Hautkrebsvorstufe (aktinische Keratose):

Die aktinische Keratose ist die Vorstufe des bösartigen spinozellulären Karzinoms (Spinaliom).
Häufige UV-Strahlen provozieren genetische Veränderungen der Hautzellen (Mutation). Besonders gefährdet sind die „Lichtterrassen“ (Gesicht, Kopf, Handrücken, Unterarm).
Die aktinische Keratose ist im frühen Stadium nicht leicht zu erkennen. Man kann sie als Unebenheit (rau wie Schmirgelpapier) ertasten. Sie ist rötlich, teils auch hautfarben und ist ggf. als Berufskrankheit (Berufsdermatose) anerkannt.
Die Therapie ist abhängig vom Ausmaß, Lokalisation und natürlich dem Wunsch des Patienten, der Patientin.

Therapie:

  • Schutz vor UV-Strahlung
  • Haut bedecken (Kleidung)
  • Sonnenschutzmittel
    (wie bei „Sonnenallergie“)
  • bei Hautkrebsfrühformen spezielle Cremes und Lösungen
  • PDT (Lichttherapie)
    (bei oberflächlichen Karzinomen, auch bei aktinischen Keratosen: Behandlung mit Blau- / Rotlicht in Kombination mit Photosensibilisator)
  • Lasertherapie
    (Erbium Yag-Laser: bei kleinen, oberflächlichen Karzinomen; davor zur Sicherheit Gewebeentnahme [histopathologische Untersuchung])
  • OP
    • örtliche Betäubung
    • chirurgische Exzision (Ausschneiden des Tumors einschließlich der Grenzbereiche; histopathologische Untersuchung und Klassifizierung des entfernten Gewebes einschließlich der Schnittränder)
    • je nach Größe und Lokation (z.B. Ohr, Nase) ist Wundverschluss durch Naht nicht mehr möglich: Einsatz der plastischen Chirurgie (Hautverpflanzung, Hautklappenplastik)
  • Nachsorge:
    ggf. alle 6-12 Monate, abhängig letztlich vom individuellen Risikofaktor der Patienten*innen